Die Begriffe «Erinnerung» und «Archiv» sind von zentraler Bedeutung für Zaataris Werk. Neben Briefen, Tagebüchern und Objekten spielen Personen eine wichtige Rolle, mit denen der Künstler zusammenarbeitet, um anhand ihrer subjektiven Erinnerungen eine andere Form von Geschichte zu erzählen und gleichzeitig über unsere Zeit nachzudenken.
Mit „Vaters“ Kamera fotografierte er schon mit 16 Jahren. So entstand im Juni 1982 das Bild „showing camera movements“, das den Kriegsbeginn dokumentiert. Er erstellt eine Collage – also Bombardements Tag für Tag – in Saida seinem Heimatort.
Was mir sehr gut gefallen hat war das Video „Tomorrow Everything Will be Allright“. In einem separaten Raum im Untergeschoss bei den Garderoben. Zu sehen ist fast ausschliesslich eine Schreibmaschine! Schwarze Textzeilen erscheinen automatisch und der Chatpartner antwortet. Das verwirrende etwas skurrile ist, der Chatpartner tippt es auf der Schreibmaschine. Im digitalen Zeitalter laufen solche Dialoge auf dem iPhone, Tablett oder ab. Hier wird einfach getippt – mir gefällt es sehr – es geht auch schnell – aber nicht so schnell wie digital. Also auch hier der Faktor, nicht mit Krieg sondern mit Liebe gekoppelt – ein ganz anderes Projekt.
Ich gebe dieser Ausstellung im Kunsthaus Zürich 4 Punkte. 20. Mai – 31. Juli 2016
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