Am Sonntag punkt 10 Uhr stand ich vor dem Kunsthaus und freute mich auf die Ausstellung „Fly me to the moon – 50 Jahre Mondlandung“, 5. April – 30. Juni 2019 – ich war natürlich nicht die EINZIGE. Es lohnt sich absolut den Audioguide einzubeziehen, denn Liam Gillick – der normalerweise als Maler, Bildhauer und Konzeptkünstler für Furore sorgt – hat ihn für die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung verfasst. Der Guide führt durch die vom Kunsthaus gesetzten Themen: «Helden und Antihelden», «Mondlicht», «Inszenierung der Raumfahrt» bis hin zu «Medialer Hype», dem Buzz jener Tage, als der kleine Schritt des Neil Armstrong zu einem grossen Sprung für die Menschheit wurde, aber bereits mit dem Sputnik-Schock und Juri Gagarin in der Sowjetunion begann. Auf dem Weg begegnen wir Füssli, Munch oder von Werefkin, Meisterinnen und Meistern, die von der Eroberung des Weltraums nur träumen konnten, sowie Zeitzeugen wie dem Weltraumspaziergänger Alexei Leonov, dessen subjektive Sicht einer dokumentarischen gegenübersteht. Turner-Preisträger Yinka Shonibarereflektiert mit einigen Jahrzehnten Abstand zu dieser Zeitenwende die Anziehungs- und Abstossungskraft zwischen den Welten neu, indem er das Thema weisser Hegemonialbestrebungen auf dem Mond und Parallelen zur Kolonisierung mittels in Motown-Stoffdruck gekleideten Afronauten ironisch hinterfragt. Ein weiterer Turner-Preisträger, Darren Almond, ist mit drei Werkzyklen prominent vertreten und geht der Bedeutung des Mondes für die Menschheit bis zurück in die Steinzeit nach. (Pressetext vom Kunsthaus).

© Vladimir Dubossarsky and
Alexander Vinogradov
Faszinierend fand ich persönlich den selbstspielenden Flügel (er war etwas staubig). Ist ja nichts wahnsinniges aber die Noten wurden als Morsezeichen auf den Mond und zurück geschickt und abgespielt. Es gibt, wenn man genau hinhört, einige Abweichungen zum Original. Was mich ebenfalls begeistert, ich lese zurzeit das Buch von Ketil Bjørnstad – Die Welt, die meine war, die sechziger Jahre, #OsburgVerlag. Wer sich erinnern kann, damals begann der Wettstreit um die Reisen zum Mond zwischen Amerika & Russland. So lese ich im Buch (das umfasst übrigens 833 Seiten) und im Kunsthaus (hier gibt es 200 Werke) über die ach so vielen „quasi“ Mondreisen, die durchgeführt wurden – mehr als die von Gagarin und Neil Armstrong.
Passend dazu veranstaltet das Kunsthaus am 11. Mai den Mond-Ball und ja da kann man sicher ab-spacen. Go for it.
„Fly me to the moon – 50 Jahre Mondlandung“, 5. April – 30. Juni 2019, Kunsthaus Zürich erhält von #InTheGrid 4.5 von 5 Punkten.
(aus dem Film Raumpatrouille Orion)
Du musst angemeldet sein, um kommentieren zu können.